Wespen und Hornissen
In Deutschland gibt es 16 Arten der so genannten staatenbildenden, sozialen Faltenwespen, in besiedelten Bereichen kommen meist nur sechs davon vor und lästig werden dem Menschen nur zwei, die „Gewöhnliche Wespe“ und die „Deutsche Wespe“.
Grundsätzlich stehen alle wildlebenden Tiere, somit auch Wespen, unter dem allgemeinen Schutz des Bundesnaturschutzgesetzes. Sie dürfen ohne vernünftigen Grund nicht getötet werden. Hornissen und Hummeln sowie alle Wildbienen stehen als Einzelarten unter besonderem Schutz; Maßnahmen an deren Nestern erfordern immer einer Genehmigung durch die Naturschutzbehörde.
TIPPS
Einfache Verhaltensregeln erleichtern das Miteinander und die Beobachtung der interessanten Tiere.
Vorsichtsmaßnahmen im Freien
- Zitronen (-scheiben) mit Gewürznelken bestücken, nicht nur zur Dekoration gut geeignet, Wespen mögen den Geruch von Zitronen und Nelkenöl gar nicht
- keine Speisen ohne Abdeckung stehen lassen – Düfte ziehen an. Das wirkt auch gegen Fliegen
- im Freien insbesondere Getränkebecher abdecken und aus sehr dünnen Strohhalmen trinken
- Wespen rechtzeitig durch eine andere Nahrungsquelle vom Tisch ablenken
- einzelne lästige Wespen in einem umgestülpten Glas bis zum späteren Freilassen „ruhig stellen“ – Wespen können sich, anders als Bienen, nicht gegenseitig über Nahrungsdargebote informieren
- im Sommer nicht ohne Schuhe über Wiesen laufen
- über Kinderwägen helle Tüllgardine anbringen und verschmierte Kindermünder öfter säubern
Verhaltensregeln in der Nähe eines Wespennests
- wichtig sind immer ruhige, langsame Bewegungen, damit sich die Wespen nicht angegriffen fühlen
- die Flugbahn zum Einflugloch nicht verstellen
- das Einflugloch nicht anpusten
- Nestbereich nicht erschüttern: in den Brutzellen hängt der „Nachwuchs“ kopfüber und würde herausfallen die Wespen verteidigen nur sich und ihre Brut
und außerdem
- Perlenvorhänge und Flatterbänder vor Terrassentüren und Fliegendraht vor Fenstern schützen auch vor Fliegen und Schnaken
- Wespen und Hornissen jagen auch nachts. Hat sich eine ins Zimmer verflogen, so erleichtert Licht ausschalten ihr den Weg nach draußen, ein Glas und ein Pappdeckel dienen dem vorsichtigen Fangen zum Freilassen
- helle Kleidung wirkt beruhigend
- starke Duftstoffe in Haarspray, Parfüm, Rasierwasser und dergleichen gaukeln süße Nahrung vor und locken dadurch Wespen an
wenn doch einmal zugestochen wurde
Schwarz-gelb ist gefährlich, aber das wird es – außer für Allergiker – erst bei mehr als 100 bis 170 Stichen pro Kilogramm Gewicht. Ein Kind von 50 kg kann
mehr als 5.000 Stiche verkraften – gleichermaßen ob von Wespen, Bienen, Hummeln oder Hornissen. Die panische Angst, die viele schon beim Anblick eines
Wespennestes oder einer einsamen Hornisse überfällt, ist somit rein medizinisch unbegründet.
- Ruhe bewahren, Stichstelle aussaugen und kühlen, damit die Schwellung nicht zu groß wird
- überlebenswichtig ist dies bei Stichen in den Mund-Rachenraum, bis zum Eintreffen des Arztes Eis lutschen
- Insektengift-Allergiker bekommen nesselfieberartige Hautausschläge am ganzen Körper, Atemnot, Kreislaufschocksymptome mit Erbrechen, starken Blutdruckabfall und gesteigerten Puls. Sie müssen immer Ausweis und Notfallapotheke dabei haben. Bis der Notfallrettungsdienst kommt, sollten sie mit erhöhten Beinen in Schocklagerung flach gelagert, warm gehalten, beruhigt und nicht allein gelassen werden
Hilfe bei Notfällen:
Toxikologische Intensivstation der II. Med. Klinik, Nürnberg Tel. (0911) 3 98-24 51
Rettungsdienste bundeseinheitlich unter Telefon 112
Quelle: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland